Rüstzeug für den Corona-Marathon

5 Tipps zum Kraft tanken für Familien.

Der Sommer ist da, Lock Down und Home Schooling liegen hinter uns. Es bleiben viele Fragezeichen offen. Sowohl bezüglich des Virus als auch was da für jeden von uns ab Herbst kommen mag; sei es gesundheitlich, wirtschaftlich oder für unseren persönlichen Stresspegel innerhalb der Familie. Für viele Menschen Unsicherheit, was der Herbst wohl bringen mag. Corona –im speziellen der Lock Down – war eine schwierige Zeit für uns alle. Ein Alltag fern der „Normalität“ und Sorgen sind Zündstoff für Konflikte innerhalb der Familie – und werden es noch eine Zeit lang bleiben.

Hier ein paar hilfreiche Tipps, wie wir den Sommer gut nutzen und uns für die nächste Herbst-Etappe im Marathon gegen Corona rüsten können:

2. Zeitfenster für sich selbst einplanen

Zeit für sich – davon hatten Singles mehr als ihnen mitunter lieb war. Bei den Eltern schaut es da ganz anders aus. In Familien waren – speziell im Lock Down – persönliche Auszeiten oft schon wegen der Wohnsituation nur schwer bis gar nicht möglich. Somit war es auch kaum möglich, sich selbst Auszeiten zu gönnen und seinen eigenen Inneren Zustand zu verbessern. Umso mehr sollten jetzt persönliche Zeitfenster unter dem Aspekt gestaltet werden, wie viel Freude sie uns bereiten und wieviel Kraft man persönlich daraus schöpfen kann. Das kann im Sport sein, in der Musik oder auch im Liegestuhl mit einem guten Buch.

Wichtig ist es, auch den anderen Familienmitgliedern diese Zeitfenster zu ermöglichen. Wer persönliche Auszeiten auch den anderen Familienmitgliedern zugesteht, wird mit besserer Laune in der Familie belohnt.

3. Zeitfenster mit oder – bewusst – ohne Partner/in

Im Lockdown waren Nähe und Distanz nicht leicht regulierbar, so wie wir es „normalerweise“ gewöhnt sind, wenn wir uns Ablenkung verschaffen durch Arbeit, Schule oder Sport. Viele Paare hatten sich gegenseitig sehr viel mehr „an der Backe“, als ihnen lieb war. „Normalerweise“ tut es Eltern gut, sich hie und da bewusst Zeit als Paar zu nehmen. Das kann bei einer gemeinsamen Laufrunde sein oder beim morgendlichen Kaffee unter dem Apfelbaum. Dieses Bedürfnis ist bei vielen Paaren gerade nicht vorhanden. Somit ist für viele Paare die Devise in diesem Sommer: „Weil ich Dich liebe – und wir ein Paar bleiben möchten – planen wir ganz bewusst Zeit ohne den anderen/die andere…“ Das ist in Ordnung – es kann ein Kurztrip in die Steiermark sein oder einfach ein Nachmittag mit den Kids bei Freunden. Aufmerksam in sich reinhören, offen mit dem Partner darüber zu sprechen ist ebenso wesentlich wie Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse des anderen. So lässt sich die Zeit ohne einander für Tätigkeiten nutzen, aus den man Kraft schöpft, ohne Missgunst dem anderen gegenüber. So freut man sich auch im Alltag wieder aufeinander und das Miteinander ab Herbst geht auch besser.

4. Familienzeit

Auch davon hatten viele Familien viel und in nicht gewohnter Intensität. Aufgrund von Stress, räumlicher Enge und Sorge sind Konflikte eskaliert. Zumindest ist jetzt im Sommer der zeitliche Druck geringer, die behördlichen Maßnahmen auf erträglichem Niveau. Wie in jedem „normalen“ Sommer ist jetzt Zeit, Familie entspannter zu erleben als im Alltag – sei es im gemeinsamen Spiel oder beim Radausflug. Änderungen der Familienkonstellation bringen Abwechslung und Entspannung in den Alltag. Es müssen ja nicht immer alle vollzählig mit dabei sein. Heute ist der Sohn mit der Mama exklusiv unterwegs, morgen beide Kinder mit dem Papa, übermorgen dann wieder alle gemeinsam. So erleben alle Familie abwechslungsreich und können sich öfter aneinander erfreuen.

5. Zeit mit Freunden

Eingeschränkte Kontakte machen etwas mit uns, natürlich auch mit unseren Kindern. Der Mensch ist letztendlich ein soziales Wesen. Auch in Zeiten von Social Distancing ist soziale Interaktion möglich und wohltuend – sei es bei einem gemeinsamen Spaziergang oder Besuch im Schanigarten. Offen auf Freunde zugehen, Vorschläge für gemeinsame Zeit unterbreiten, Kreativität ist gefragt. Auch ein gutes Gespräch mit Freunden ist oft wohltuend. Jeder hat gerade so seine Herausforderungen zu meistern, und man kann viel voneinander lernen. Bestimmt freut sich Dein Gegenüber – es geht uns diesbezüglich allen gleich!

5. Sport und Bewegung / Atem- und Mentalübungen

Sportliche Aktivität tut gut – den Eltern genauso wie den Kindern. Bei der körperlichen Betätigung werden Glückshormone freigesetzt – ein optimales, günstiges und ganz natürliches Mittel gegen Stimmungsschwankungen. Auch wenn es manchmal schwerfällt, sich aufzuraffen oder es mühsam ist, die Kids vom Handy wegzuholen: es lohnt sich. Danach ist die Stimmung in der Familie besser, versprochen!

Atem und Mentalübungen unterstützen dabei, den guten Inneren Zustand wiederherzustellen oder zu festigen. Ruhe, Kraft und Gelassenheit tanken ist wichtig. Solche Techniken zu kennen und sie bei Bedarf abzurufen, hilft in herausfordernden Zeiten. Den guten Inneren Zustand werden wir auch künftig weiterhin brauchen: sei es im Umgang mit unseren Kindern, unserem Partner oder mit uns selbst. Denn diese „neue Normalität“ wird uns noch eine Weile begleiten.

Mag. Barbara Humar-Simeaner, NLP Resonanz Coach ist Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied des Coaching Network. Mit ihrem Unternehmen coachmewell Coaching & Unternehmensberatung unterstützt sie in herausfordernden Situationen – mit besonderem Fokus auf Vereinbarkeit von Beruf, Unternehmen und Familie.

Mag. Barbara Humar-Simeaner, www.coachmewell.at