Veränderung meistern

Krankheit als Weckruf.

Anlässlich eines Besuchs im Krankenhaus habe ich längere Zeit mit Elsa gesprochen. Ihr Sohn, 12, leidet seit einem Jahr an epileptischen Anfällen. Ein erholsamer Schlaf ist sowohl dem Kind als auch der Mutter schon seit langer Zeit nicht mehr möglich. Auf meine Frage, ob Elsa denn Möglichkeit zur Erholung habe, antwortete sie mir:

„Nein. Erholung haben wir allesamt keine. Unsere gesamte Energie geht momentan in die Aufrechterhaltung des Systems…Mein Sohn geht ins Gymnasium. Außerdem ist er Leistungssportler, das heißt 4 mal die Woche Training. Einmal die Woche Musikschule – dann noch üben und Hausaufgaben. Und ja, klar, er möchte auch noch Gleichaltrigen Zeit verbringen…wir haben keine Zeit zum Ausschnaufen…“

Tatsächlich bleibt einem anhand dieses Mega-Programms die Luft weg. Was einst Energie gegeben hat (Leistungssport), kostet jetzt enormen Kraftaufwand. Veränderung – auch solche, die man sich nie erwünscht hat – ist plötzlich da. Darauf ist man oft nicht vorbereitet und auch nicht willig, sie zu akzeptieren. Krankheit ist leider ein solches Paradebeispiel.

Gerade jetzt ist ein Stopp wichtig. „Kraft tanken“ – sowohl für Mutter, als auch für das Kind. Beide haben es bitter notwendig. Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, Kraft zu tanken. Körper- und Mentalübungen (Muskelrelaxation, Autogenes Training zB) sind natürlich effektiv. Sie sind relativ schnell erlernbar – aber dieses Stückchen Zeit muss man sich „nehmen“.

Für einige Menschen muss der Leidensdruck erst enorm bis unerträglich sein, damit sie sich diese Zeit nehmen.

Resilienz, so wird es in der Fachsprache genannt, ist die Fähigkeit, sich Veränderungen anzupassen und damit umzugehen. Das können Veränderungen privater oder auch beruflicher Natur sein.

Resilienz ist „die“ Schlüsselqualifikation, auf welche Personalverantwortliche bei der Auswahl ihrer neuen Mitarbeiter – vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – Wert legen…speziell, wenn die Unternehmensperspektiven gerade nicht klar sind, heißt es für Mitarbeiter: bereit sein für andere Aufgabenbereiche (Neue oder auch weniger Interessante), bereit sein zum Ortswechsel oder zu flexibler Arbeitszeiteinteilung (flexibel für den Arbeitgeber nämlich), und nicht zuletzt auch fähig sein, mit einem eventuellen Jobverlust zurechtzukommen.

Wer resilient ist, gewinnt! Wenn Veränderung schwer fällt – bietet Coaching eine hilfreiche Unterstützung – damit es schnell leicht(er) gehen darf.